Artikel der Tageszeitung "Die Glocke" v. 14.08.2020

FDP will in die Zukunft investieren

 

Langenberg (eph) - Die FDP in Langenberg will künftig mehr als bisher in der Kommunalpolitik mitmischen. Im 26-köpfigen Rat der Gemeinde war die Partei in der bald zu Ende gehenden Legislaturperiode mit einem Mitglied vertreten. Ratsherr Hans-Peter Friese war Einzelkämpfer. 

Stellten ihre Standpunkte zu kommunalpolitischen Themen vor: Die Langenberger FDP-Politiker (v. l.) Klaus Neuhaus, Jens Lübbers, Wilhelm Morgenstern und Hans-Peter Friese. Ziel der Liberalen ist mindestens ein zweiter Sitz im nächsten Gemeinderat.

Foto: Stephan

 

Punkten wollen die Liberalen mit den Themen, für die sie auch auf Landes- oder Bundesebene stehen. Es geht um Freiheit, Verantwortung und Toleranz, minimale Bürokratie, Bürgerrechte und gegen staatliche Bevormundung. Von einem eigenen Programm für Langenberg mögen Friese, der stellvertretende Ortsverbandsvorsitzende Klaus Neuhaus, der langjährige Schatzmeister Wilhelm Morgenstern und sein Nachfolger Jens Lübbers nicht sprechen. Ihre Ideen und Vorstellungen fassen sie stattdessen in einem Wahlkampf-Flyer als „Aussagen zu kommunalpolitischen Themen“ zusammen.

Kinder haben Vorrang

Darin ganz vorne: Das Thema Zukunftsinvestitionen. „Um dauerhaft für alle Bürger ein lebens- und liebenswerter Wohnort zu bleiben, muss ständig in die Zukunft investiert werden“, sagt Klaus Neuhaus. Vor dem Hintergrund rückläufiger Steuereinnahmen sprechen sich die Liberalen für die Aufstellung einer Prioritätenliste wichtiger Investitionen aus. „Absoluten Vorrang haben hier unsere Kinder“, sagt Jens Lübbers, mit 31 Jahren der Jüngste im FDP-Kandidatenteam. Es gehe, so Lübbers, um genügend Kita-Plätze mit qualifiziertem Betreuungspersonal, den Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen, aber auch um die Ausrichtung des Schulunterrichts auf gewerbliche Berufe.

Unterstützung von Haus- und Gartenbesitzern

Beim Thema Klima und Umwelt sprechen sich die Langenberger Liberalen für eine beratende und finanzielle Unterstützung von Haus- und Gartenbesitzern aus, etwa bei der Anlage insektenfreundlicher Gründächer und Blumenwiesen oder der Vorgartengestaltung ohne Steinbeete. Für andere klima- und umweltschützende Maßnahmen – auch im Bereich der Landwirtschaft – sollten Förderprogramme des Landes genutzt werden.

Bei ihrem Kernthema Wirtschaft setzt die FDP auf die Ausweisung ausreichender Gewerbegebiete. Wilhelm Morgenstern: „Wenn wir für die Bürger attraktiv bleiben wollen, brauchen wir steuerzahlende Firmen.“

Schaffung bezahlbaren Wohnraums

Zu einer attraktiven Infrastruktur gehören nach Ansicht von Hans-Peter Friese der Erhalt oder Neubau des Hallenbades und eine Sporthalle an der Brinkmannschule. Auch sollte man darüber nachdenken, finanzielle Anreize für niederlassungswillige Ärzte zu erzeugen.

Die Schaffung von bezahlbaren Wohnungen ist ein weiteres Anliegen der FDP. Neben der Ausweisung neuer Baugebiete, so Klaus Neuhaus, könnte die Bebauung von Baulücken Wohnraum für junge Leute schaffen. Mit Blick auf ältere Menschen wünschen sich die Liberalen eine Verbesserung des Angebots im öffentlichen Personennahverkehr. Die Vorschläge zielen in Richtung kürzere Taktzeiten und kleinere sparsamere Busse.

Werben für ehrenamtliches Engagement

Verstärkt werben will die Partei für das ehrenamtliche Engagement. „Dies ist für den Zusammenhalt und das Funktionieren der Gesellschaft von existenzieller Bedeutung“, sagt Klaus-Peter Friese, der selbst 16 Jahre lang ehrenamtlich Kommunalpolitik betrieben hat. Und nicht zuletzt der Kultur möchte die FDP verstärkt Aufmerksamkeit schenken. „Das Kulturangebot trägt zur Attraktivität und Bekanntheit der Gemeinde bei und ist deswegen ein Standortfaktor“, sagt Jens Lübbers. Wenn ein Verein wegen der Coronakrise in Existenznöte gerate, sollte die Gemeinde helfend eingreifen, fordert der Jungliberale.

Keine Unterstützung der Bürgermeisterkandidaten

Sollte die Partei ein zweites Mandat erreichen, würden laut Liste Andreas Risse und Hans-Jürgen Haese in den Rat einziehen. Die fünf nachfolgenden Listenplätze entfallen auf Jens Lübbers, Hans-Peter Friese, Susanne Speith, Klaus Neuhaus und Werner Orlitz. In das Rennen um das Bürgermeisteramt gehen die Liberalen ohne einen eigenen Kandidaten. Weder Amtsinhaberin Susanne Mittag noch ihr Herausforderer von der CDU werden unterstützt. Klaus Neuhaus: „Auch das ist liberale Politik. Wir lassen den mündigen Wähler entscheiden.“

 

Um Wählerstimmen buhlt die FDP mit dem folgenden Team (Reihenfolge entspricht den Wahlbezirken 1 bis 13): Andreas Friese, Michael Schürmann, Wilhelm Morgenstern, Werner Orlitz, Susanne Speith, Barbara Neuhaus, Hans-Jürgen Haese, Klaus Neuhaus, Dieter Keller, Karl-Heinz Asbeck, Hans-Peter Friese, Andreas Risse und Jens Lübbers.